Liebe Eltern!
Das aus der Netflix-Serie „SQUID GAME“ bekannte Kinderspiel „Rotes Licht, grünes Licht“ wurde auch auf Thüringer Pausenhöfen nachgespielt. Sicher ist grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, wenn Kinder alt bekannte Spiele wieder aufleben lassen (in Deutschland ist dieses Spiel unter dem Namen „Ochs am Berg“ bekannt und wer sich nach dem Kommando noch bewegt wird nach hinten strafversetzt).
Beim Nachspiel der Serie (in der alle Verlierer brutal getötet werden!) hagelt es jedoch oft Ohrfeigen oder sogar Prügel, oder Kinder werden „erschossen“, lassen sich fallen und mimen regungslos eine Leiche. Da für Angebote im Onlinebereich eine FSK-Prüfung nicht verpflichtend ist, wurde die Serie der Kontrollstelle in Wiesbaden nicht zur Prüfung vorgelegt. Diese empfiehlt das Anschauen jedoch wegen der expliziten Gewaltdarstellung erst ab 16 Jahre.
Was können Sie (und wir) tun, wenn Ihr Kind von SQUID-Game gehört hat, danach fragt oder sogar Teile der Serie bereits gesehen hat? Medienpädagogen halten das Nachspielen in erster Linie sogar für ein natürliches Verhalten, allerdings müssen die Erwachsenen sich klar positionieren wenn sie wahrnehmen, dass „Verlierer“ mit Gewalt drangsaliert werden.
Nun ist es sicher nicht mit Verboten allein getan, gerade Kinder im Grundschulalter brauchen eine Erklärung, warum die Inhalte für ihre Altersgruppe nicht geeignet sind. Tun wir das nicht, ist der Reiz des „Heimlichen“ umso größer – und möglicherweise erfahren wir dann nicht mehr, wenn das Kind vom Gesehenen belastet ist. Mit zunehmendem Alter bieten sich sogar Gespräche über die Regeln des Miteinander, Moralvorstellungen und Ethik an.
Bitte gehen Sie sensibel mit diesem Thema um, wir tun es auch.
Maren Kaui